Rebekkah Staudinger strahlt. Gerade ist ein Paket mit ihrem Buch "Ruhe in Frieden, bevor du stirbst" angekommen. Zwei Jahre hat sie daran gearbeitet und darin ihre Heilungsgeschichte beschrieben. Seit Dezember arbeitet sie nach ihrem Studienabschluss als Psychologin beim Landratsamt München. Nebenbei engagiert sie sich in der Jugendarbeit ihrer Kirchengemeinde, wo sie auch predigt. Auf ihrem Instagram-Profil veröffentlicht sie Musikvideos, auf denen sie selbst singt. Und ihr Verlobter ist auch hin und wieder zu sehen. Nichts deutet auf den ersten Blick darauf hin, was die junge und aktive Frau schon alles durchgemacht hat.

Ich hatte den falschen Sechser im Lotto

Sie war knapp acht Jahre alt, als bei Rebekkah Staudinger eine seltene Form von Morbus Crohn diagnostiziert wurde. Was folgte, war ein jahrelanger Kampf um ihre Gesundheit. Therapien wechselten sich ab, es folgten einige Operationen, zuletzt eine Stammzellenspende. Jedes mal waren die Hoffnungen auf Besserung groß, aber meistens wurde es eher schlimmer.  Die Patientin wagte es manchmal nicht mehr, zu hoffen. Jedenfalls nicht auf menschliche oder wissenschaftliche Hilfe. 

 

Getragen wurde Rebekkah durch ihren tiefen Glauben, den ihr ihre Eltern, ein Pastorenpaar, vorleben. Hier hat sie den Anker gefunden, an dem sie festhalten konnte. Hier fand sie auch die Überschrift zu ihrem autobiographischen Buch "Ruhe in Frieden, bevor du stirbst".  Nachdem sie sich heute gesund fühlt, war sie doch häufig getrieben vom Gedanken,  nicht zu wissen wie lange sie noch leben würde. "Dadurch kam so ein innerer Druck in mir auf: das muss jetzt passieren und wenn's nicht jetzt passiert, ist es ganz ganz schlimm. Und vielleicht verpasse ich ja dann Gottes Zeitplan. Und ich glaube, dass Gott da den perfekten Zeitplan hatte und ich eben lernen durfte, in Frieden zu ruhen, bevor ich sterbe."

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden