25 Jahre war es am 1. Advent 2023 her, dass das Haus eckstein als zentraler Ort kirchlicher Bildungsarbeit im Dekanat Nürnberg eröffnet wurde. Gefeiert wurde nicht.

"Wir sind schließlich mitten in einer Baustelle", sagt Ekkehard Wohlleben, Leiter der evangelischen Stadtakademie im eckstein.

In der Tat hängen von den Decken allerorts Kabel, Eimer und Säcke stehen aufgereiht, die Böden sind abgedeckt, die Decken teils noch unverkleidet. Seit Juli 2023 laufen die Arbeiten zur Modernisierung.

Umbau und Sanierung

Rund 1,5 Millionen Euro fließen in Umbau und Sanierung des gesamten Erdgeschosses inklusive Gastronomie. Der ebenerdige Teil des Gebäudes soll sich noch mehr in die Stadtöffentlichkeit öffnen, so manche Zwischenwand ist bereits verschwunden.

"Es soll alles gastlicher, einladender werden", sagt Wohlleben.

Die Aufenthaltsqualität in dem einst aus einer ehemaligen Druckerei und einem Anbau entstandenen Komplex soll erhöht werden - unter anderem mit reichlich Glas oder Deckensegeln, die nicht nur gut aussehen, sondern auch der Akustik dienen.

Architektin begleitet das Projekt 

Sabine Pfeiffer, Architektin aus der Bauabteilung im Kirchengemeindeamt, begleitet die Umsetzung der Maßnahme als Bauherrenvertretung vor Ort und stimmt die Planungen des Münchner Ateliers Hammerl & Dannenberg mit den Bedürfnissen des Hauses ab. Die Bauleitung wird weitgehend vom Nürnberger Architekten Tobias Weigel übernommen.

Pfeiffer zeigt auf den neuen Haupteingang, auf den der Gast vom Hauptmarkt kommend direkt stößt, wenn er den Fuß des Burgbergs erklimmt. Wer eintritt, steht im Foyer und im neu gestalteten "i-Punkt" mit Glasfront.

Glas- und Schiebeelemente beherrschen das jetzt um eine Treppe befreite Erdgeschoss. Gleichzeitig wird das Gebäude dichter gemacht und durch ein verschiebbares Glaselement zum Treppenhaus hin abgetrennt.

"Wir hätten ohnehin in Brandmeldeanlage und Sicherheitstechnik sowie die Lüftungsanlage investieren müssen", sagt die Architektin.
 

Gastronomischer Aufschwung

Da die Fassade des Altbaus denkmalgeschützt ist, erfolgen Eingriffe in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Allein ein gutes Drittel der Baukosten entfallen auf die nach einem Vierteljahrhundert notwendig gewordene Erneuerung der Haustechnik, wie sie in öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben ist.

Davon profitiere auch der gastronomische Bereich. Wo jahrelang das Café zeitlos war, kommt ein Pächter ins Haus, der auch das Catering für Veranstaltungen in und um den ebenfalls neu entstehenden Lounge-Bereich am anderen Ende des Gebäudes übernehmen soll.

Die alten Bodenfliesen weichen einem Gussasphaltboden. Das Parkett im modernisierten großen Saal dagegen wird geschliffen. Das gilt auch für die Stühle im Saal.

"Wir haben zwar die Räume schöner gemacht, wollten dies aber mit Augenmaß tun", sagt Diakon Joachim Baumgardt, Pressesprecher des Dekanates.

Ein neues Kapitel beginnt 

Wenn dann noch das neue Wegeleitsystem an den Wänden angebracht wird, kann es in wenigen Monaten losgehen mit dem nächsten Kapitel des eckstein.

Wie Baumgardt verspricht, sind dann auch einige der Ständer mit Handzetteln und Plakaten verschwunden, nachdem die Besucherinnen und Besucher mehr digital unterwegs sind.

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