Würzburg (epd). Diesen Mittwoch (17. April) werden in Würzburg zum 34. Mal Stolpersteine zur Erinnerung und zum Gedenken an Opfer der Nationalsozialisten verlegt. Zwischen 9 und 15 Uhr werden dieses Mal elf Stolpersteine im Stadtgebiet eingesetzt, wie der Würzburger Arbeitskreis Stolpersteine am Dienstag mitteilte. An den verschiedenen Orten beteiligen sich Schülerinnen und Schüler mehrerer Schulen mit Gedenkaktionen. Nach der 34. Verlegung gibt es 707 Stolpersteine in Würzburg - so viele, wie nirgends sonst in Bayern.

Am Mittwochabend findet ab 19 Uhr eine Abendveranstaltung zum Thema "Jüdische Ärzte in der NS-Zeit" im Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums der Uniklinik statt. Unter anderem hält die Historikerin Linda Damskis einen Vortrag mit dem Titel "Zerrissene Biografien - Auswirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung auf das Leben jüdischer Ärztinnen und Ärzte". Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, spricht ein Grußwort. Schuster lebt in Würzburg und war selbst lange als Internist dort tätig.

Das Stolpersteine-Projekt des Künstlers Gunter Demnig startete im Jahr 1992 und ist mit mehr als 75.000 Stolpersteinen in über 25 Ländern das größte dezentrale Mahnmal weltweit. Die Steine, kleine quadratische Bronzeplatten in Kopfsteinpflastergröße mit Informationen zu den Personen, werden immer vor den letzten selbst gewählten Wohnorten der Opfer in den Boden eingelassen. Die bayerische Stadt mit den zweitmeisten Stolpersteinen ist Regensburg mit über 200 Stück. Der Würzburger Arbeitskreis ist seit rund 15 Jahren aktiv.

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