Passau (epd). Anlässlich des 100. Geburtstags der jüdischen Autorin Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942) lädt die Universität Passau am 24. April zu einer Gedenkveranstaltung ein. Als Jüdin wurde die Literatin Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Sie starb mit nur 18 Jahren in einem Arbeitslager. Auf dem Campus der Universität befindet sich ihr zu Ehren ein Denkmal. Die Gedenkfeier finde in Zusammenarbeit mit der Universität von Czernowitz (Ukraine) statt, teilt die Universität auf ihrer Internetseite mit.

Nach einem Grußwort von Universitätspräsident Ulrich Bartosch führt der Historiker Thomas Wünsch in das Leben und Werk der Autorin ein. Kurzvorträge halten die Literaturhistorikerin Oxana Matiychuk (Czernowitz), der Literaturwissenschaftler Hans Krah und der Kunsthistoriker Jörg Trempler. Beginn der Veranstaltung ist um 14 Uhr im Hörsaal 13. Ausgewählte Gedichte aus dem Werk der Autorin trägt Katrina Jordan von der Uni Passau ab 18 Uhr in der Zentralbibliothek vor. Die Lesung wird umrahmt von osteuropäischer Klezmer-Musik.

Meerbaum-Eisinger wurde am 15. August 1924 im multikulturellen Czernowitz geboren, das damals zu Rumänien gehörte. In ihrer Freizeit schrieb die Schülerin Gedichte, die heute zur Weltliteratur zählen. Im Oktober 1941 wurde in Czernowitz das Ghetto errichtet, von dort aus wurde die Jugendliche im Sommer 1942 in ein Zwangsarbeiterlager in Transnistrien verschleppt. Sie erkrankte an Fleckfieber und starb mit 18 Jahren am 16. Dezember 1942.

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