Dachau (epd). Rund um den 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau laden das Comité International de Dachau (CID), die KZ-Gedenkstätte Dachau und die Stiftung Bayerische Gedenkstätten zu verschiedenen Gedenkfeiern mit Rahmenprogramm ein. Beim offiziellen Gedenkakt am Sonntag (5. Mai) spreche mit der bayerischen Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) erstmals die neue Stiftungsratsvorsitzende der Bayerischen Gedenkstätten ein Grußwort, teilte die Stiftung am Freitag mit.

Auch CID-Präsident Dominique Boueilh und Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, halten kurze Reden. Zudem würden wieder Überlebende mit ihren Angehörigen erwartet. "Die bewusste Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten, an die Leiden der Opfer und die Befreiung durch die alliierten Streitkräfte ist uns heute wichtiger denn je", erklärte Stiftungsdirektor Karl Freller laut Mitteilung.

Vor der eigentlichen Gedenkstunde finden im Kloster Karmel Heilig Blut sowie an der Auferstehungskapelle und an der jüdischen Gedenkstätte ökumenische Gottesdienste und Andachten statt. Anschließend sprechen der Holocaust-Überlebende und CID-Vizepräsident, Abba Naor, und der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann bei der Kranzniederlegung am ehemaligen Krematorium.

Am Jahrestag der Befreiung (29. April) lädt die Gedenkstätte laut Mitteilung zu einem Online-Zeitzeugengespräch mit Ivor Perl ein. Perl war als 12-Jähriger mit seinem Vater und Bruder im September 1944 aus dem KZ Auschwitz als Häftling in den KZ-Außenlagerkomplex Kaufering verlegt worden. Die Jugendlichen mussten Zwangsarbeit verrichten. Ende April 1945 gelang ihnen die Flucht; später gingen die Brüder nach England. Als Zeitzeuge berichtet Ivor Perl von seinen Erlebnissen und Erinnerungen.

Die Gedenkstunde am Gedenkort ehemaliger SS-Schießplatz Hebertshausen finde am Samstag (4. Mai) statt. Dabei werde der über viertausend sowjetischen Kriegsgefangenen gedacht, die dort ab 1941 von SS-Kommandos ermordet wurden.

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