München (epd). Mehr als 1.800 Geflüchtete in Bayern haben seit Ende März bereits eine Bezahlkarte erhalten. Nennenswerte Schwierigkeiten seien bislang nicht aufgetreten, teilte der Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, Sandro Kirchner (CSU), am Mittwoch mit. Als Grund nannte er unter anderem, dass die Bezahlkarte an ein vorhandenes Debitkartensystem angeknüpft sei und die Händler, wie etwa Supermärkte, ihre Systeme nicht anpassen müssten.

Die bayerische Bezahlkarte wird seit 21. März in vier Pilotkommunen getestet: in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Günzburg und Traunstein sowie in der kreisfreien Stadt Straubing. Bis Anfang Mai wollen laut Innenministerium 15 weitere Kommunen nachziehen. Die Staatsregierung will mit der Bezahlkarte irreguläre Migration begrenzen, Geldtransfers ins Ausland unterbinden und die Kommunen entlasten, etwa bei der Ausgabe von Bargeld.

Thomas Karmasin (CSU), Landrat von Fürstenfeldbruck und Präsident des Bayerischen Landkreistags, sagte, dass die erhoffte Verwaltungsvereinfachung eingetreten sei. Das Bezahlen mit der Karte funktioniere gut. Im Landkreis Fürstenfeldbruck seien mehr als 700 Bezahlkarten ausgegeben worden. Auch der Straubinger Oberbürgermeister und Vorsitzender des Bayerischen Städtetags, Markus Pannermayr, sagte, dass die Einführung gut angelaufen sei.

Die Asylbewerber können mit der Karte Essen, Kleidung und für Kommunikation bezahlen sowie 50 Euro Bargeld im Monat abheben. Online-Shopping, Glücksspiel und Überweisungen sind nicht möglich. Die Bezahlkarte soll bis Ende Juni in ganz Bayern eingesetzt werden. Die Ministerpräsidentenkonferenz und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatten sich im vergangenen November auf die Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber geeinigt.

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